Schwanenblume Steckbrief

 Wissenschaftlicher Name        
 Butomus umbellatus
 Populärnamen  Schwanenblume, Wasserviole, Blumenbinse
 Pflanzenfamilie  Schwanenblumengewächse (Butomaceae) 

 

  1. Praxis Kurz-Steckbrief
  2. Standort & Vorkommen
  3. Schwanenblumen am Teich
  4. Pflanzung & Pflege
  5. Geeignete Nachbarn
  6. Krankheiten & Schädlinge
  7. Ökologie & Naturschutz
  8. Verbreitung
  9. Art Beschreibung
  10. Wissenswertes
Schwanenblume | Butomus umbellatus

 

Schwanenblume: Praxis Kurz-Steckbrief

Eine geradezu ideale robuste und attraktive Teichpflanze für das Flachwasser großer und kleiner Gewässer. Wichtig ist ein vollsonniger Standort ohne konkurrenzstarke Nachbarn.

Experten Tipp:

Um den hohen Nährstoffbedarf längerfristig zu gewährleisten, ist es meist hilfreich, diese Art in größere Pflanzgefäße zu setzten.

Natürliche Biotope        
Ufer von Bächen, Flüssen, Gräben, Teichen und in Auen
Wassertiefe 10 - 30 cm
Lichtbedarf vollsonnig
Wuchshöhe bis 120 cm
Wuchsform aufrecht, horstig
Wachstum normal, bildet keine Ausläufer
Blütenfarbe                 weiß - hellrosa
Blütezeit Juni - August
Vermehrung Rhizomstücke, Brutknospen, Aussaat
Winterhärte ja
Heimisch ja
Ökologie Nektarpflanze, wärmeliebend
Besonderheit auch für kleine Teiche und Becken

 

Standort und Vorkommen

Die Schwanenblume ist eine Pionierpflanze schlammiger und nährstoffreicher Böden. Sie kommt ausgesprochen gut mit schwankenden Wasserständen zurecht und wächst bevorzugt im offenen Röhricht an Ufern und in Auen größerer Flüsse. Daher wird Butomus umbellatus auch als Stromtalpflanze bezeichnet. Charakteristisch für solche Standorte sind jahreszeitliche Hoch- und Niedrigwässer. Durch diese Dynamik werden immer wieder nährstoffreiche Sedimente in Form von Schlick und Pflanzenresten heran transportiert. Die Schwanenblume ist wärmeliebend und bevorzugt entsprechend unbeschattete Plätze. Kommen Rohrkolben, Wasserschwaden, Weiden etc. in der Nachbarschaft hoch, verdrägen diese Arten sie. Steht Butomus längere Zeit tiefer als ca. 40 cm, bildet er schmale bis zu 2 m lange flutende Unterwasserblätter aus.

Schwanenblume am Teich

Eine Flachwasserzone zwischen 5 und 30 cm Tiefe ist der ideale Platz im Gartenteich. Die Blumenbinse wächst mit einem kleinen festen Rhizom, treibt aber keine Ausläufer und bildet einen dichten Horst. Daher ist diese Art auch für kleine Teiche, Wasserbecken und Bachläufe sehr gut geeignet.
Auch wenn es gelegentlich zu lesen ist: Wasserschalen sind ungeeignet - sie bieten zu wenig Platz, die eigentlich sehr attraktive Art würde nur kümmern, nicht blühen und mittelfristig absterben.

Pflanzung und Pflege

Oft wird der Nährstoff-Hunger der Schwanenblume unterschätzt. Vielleicht liegt es daran, dass sie mit den schmalen Blättern fast schon zierlich wirkt. An ihren Natur-Standorten wächst sie auf schlammigen, nährstoffreichen - oft humosen - Böden. Im Gartenteich bietet sich lehmiger nährstoffreicher Sand an, wobei die Substrathöhe nicht unter 10 cm liegen sollte. Ist das baulich direkt in der Flachwasserzone nicht zu realisieren, sind Pflanztüten oder -körbe ab 22 cm Breite und Länge Alternativen. Dies sind beste Startbedingungen für die Schwanenblume. Wenn später einmal der Wuchs und die Blühfreudigkeit nachlassen, ist es an der Zeit nachzudüngen. Dabei bietet es sich an, dichte Horste in Körben / Tüten zu teilen (aus 1 mach 2) und so wieder Platz für neuen nährstoffreichen Boden zu schaffen. 

Geeignete Nachbarn

Wir empfehlen, die Schwanenblume einzeln oder als Gruppe zu pflanzen. So kommt sie am Ufer schöner zur Geltung und ohne direkte Konkurrenz um Licht und Nährstoffe entwickelt sich der Bestand besser. Als Nachbarn an den Seiten kommen horstige Flachwasserpflanzen wie Wasser-Schwertlilie, Amerikanische Iris, Riesen- Sumpfdotterblume und Froschlöffel in Frage.

Krankheiten und Schädlinge

Robuste, gesunde und unproblematische Wildart

Ökologie und Naturschutz

In Deutschland kommt Butomus umbellatus eher selten vor. Das liegt auch daran, dass Eindeichungen, Flußregulierungen, Zerstörung natürlicher Auen und schlechte Wasserqualität den Beständen zusetzen. Daher steht sie bei den meisten Bundesländern in den Listen bedrohter Pflanzenarten, wenn auch mit geringem Gefährdungsgrad.

Verbreitung

Gemäßigte Klimazonen Europas, Asiens und Nordafrikas - als Stromtalpflanze kommt sie vor allem in Tieflagen vor und selten im Bergland. Wegen der schönen Blüte ist Butomus umbellatus als Zierpflanze für Gartenteiche nach Nordamerika eingeführt worden. Mittlerweile existieren auch ausgewilderte Bestände und die Art gilt dort als invasiv. 

Schwanenblume Pflanzen Beschreibung

Erscheinungsbild
Eine kräftige Staude, die nach Jahren an günstigen Standorten bis zu 150 cm hoch werden kann. Oft bildet sie dichte Bestände, das Schwanenblumenröhricht, was eine eigene Pflanzengesellschaft darstellt. Der Wurzelstock besteht aus einem kriechenden harten - ca. 1 cm dicken - Rhizom, das keine Ausläufer bildet. Es ist robust und kann sommerliches Trockenfallen vertragen. Mit dem Rhizom überwintert Butomus umbellatus auch. Bei der Sumpfform stehen die Laubblätter grundständig. Diese sind lineallänglich, grasartig, dreikantig und steif.
Der Blütenstiel ist aufrecht, unbeblättert und höher als die Laubblätter. Er trägt einen doldigen Blütenstand mit bis zu 30 Einzelblüten. Sie haben ca. 25 mm Durchmesser, sind radiärsymmetrich und stehen auf unterschiedlich langen dünnen Blütenstielen. Die weißlichrosa farbenen Blütenblätter sind oft dunkelrot geädert. Insgesamt besitzt eine Blüte 9 Staubblätter. Bestäubt wird die Schwanenblume vor allem von Bienen, Hummeln und Schwebfliegen, die von duftendem Nektar angelockt werden. Die reifen Samen werden später durch den Wind verweht oder schwimmend auf dem Wasser verfrachtet. Zudem bildet diese Art Brutknospen.
Steht Butomus längere Zeit tiefer als 40 cm im Wasser, bildet sich die Pflanze zu einer Unterwasserform um. In Fließgewässern entstehen dann bis zu 2 m lange schmale flutende Unterwasserblätter. Solche Exemplare bilden keinen Blütenstand.

Schwanenblumen Züchtungen
Interessant ist vor allem die Sorte "Schneeweißchen" die rein weiße Blüten besitzt. Diese sind insgesamt etwas größer als die der genauso blühfreudigen Wildart.

Wissenswertes

Das Rhizom der Blumenbinse enthält viel Stärke und wird gelegentlich zu Mehl verarbeitet.