Teichnetze gegen Schlamm und Algen

Ratgeber Teichnetze

Dr. rer. nat. Bernd Teichmann

Inhaltsverzeichnis

  1. Effektiver Laubschutz
  2. Feinmaschiges und grobes Laubschutznetz
  3. Unsere Teichnetze im Praxistest
  4. Material & Qualität
  5. Wie wird ein Teichnetz richtig angebracht ?

Zusammenfassung

Herbstliches Laub, kleine Blütenblätter im Frühjahr sowie Früchte ab dem Sommer können je nach Umfeld ihres Teiches jedes Jahr im Wasser landen. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern führt mittelfristig zu Problemen im Gewässer, die ein Teichnetz verhindern kann:

  • Es bildet sich eine Schlammschicht am Teichboden, das Gewässer verlandet langsam – was zwar ein natürlicher Vorgang ist – den aber die wenigsten Teichfreunde in ihrem Garten beobachten wollen
  • Blätter und alle anderen organischen Bestandteile zersetzen sich – es werden Nährstoffe frei, die zu Algenwachstum führen
  • Die Zersetzung von Laub benötigt Sauerstoff – im Winter unter einer Eisdecke oder an heißen Sommertagen kann das zu Sauerstoffmangel im Wasser führen – im Extremfall kippt der Teich, wobei viele Algen diesen Prozess im Sommer beschleunigen


Für Dachrinnen gibt es spezielle Laubschutzgitter - für Gartenteiche, Fischteiche, Schwimmteiche und Pools bieten wir spezielle Teichnetze an. Sie können Ihre individuelle Netzgröße (Meterware) bestellen. Wählen Sie zwischen hellem oder grünem feinmaschigen Laubschutznetzen - die sogar kleine Blätter, Nadeln und Blüten zurückhalten - sowie einem grobmaschigen Teichabdecknetz. Dieses hilft nicht nur gegen Laub, sondern schützt auch Ihre Koi und Goldfische vor Fischreihern und Katzen. Zudem ist es ein hervorragends Vogelschutznetz im Nutzgarten. Im langjährigen Praxistest haben sie ihre Langlebigkeit und Effizienz bewiesen. Nicht umsonst, wird das Spannen eines Teichnetzes als eine der wichtigsten Pflegemaßnahme am Gartenteich betrachtet.


 

Ein Teichnetz für effektiven Laubschutz

Durch Blätter, Nadeln, Früchte, Zweige – und alle anderen organischen Stoffe – gelangt Biomasse in Gewässer. Spätestens im Frühjahr zersetzen sich die Blätter langsam und Nährstoffe werden frei gesetzt. Algen nutzen diese Art von „Düngung“ direkt und vermehren sich prächtig. Sie haben zudem im Frühjahr den Vorteil, dass andere Unterwasserpflanzen – die in Nahrungskonkurrenz zu Algen stehen – aufgrund der kühlen Wassertemperaturen noch nicht richtig wachsen können. Daher treten Grünes Wasser (Algenblüte) und starkes Wachstum von Fadenalgen besonders häufig im April / Mai auf.
Das Spannen von einem Teichnetz kann derartige Algenprobleme verhindern. Dies gilt nicht nur für Gartenteiche sondern auch für Koiteiche, Pools und Schwimmteiche, die mit leistungsstarken Filtern ausgerüstet sind. Skimmer und Filtermedien kommen schnell an ihre Grenzen, wenn viel Laub in einen Teich gelangt. Ohne Teichnetz müsste viel Zeit für das Abkäschern der Blätter und die Reinigung der Filter aufwenden. Wenn nach dem Abbau des Laubschutzes noch ein Skimmer in Betrieb ist, werden auch die letzten Blätter erwischt. Vor allem bei Fischteichen ist das wichtig, da bei der Zersetzung und dem Abbau des organischen Materials Sauerstoff verbraucht wird. Unter einer geschlossenen Eisdecke oder an heißen, windstillen Sommertagen kann es dann zu Sauerstoffmangel und Fischsterben kommen.

Feinmaschiges und grobes Laubschutznetz

Die wenigsten Gewässer liegen in der freien Feldflur – weit weg von Wald und Sträuchern, dass selbst ein starker Herbststurm kein Laub einwehen kann. Üblicherweise stehen im Umfeld von Gartenteich und Pool mehr oder weniger nah laubabwerfende Gehölze. Dann empfehlen wir zumindest im Herbst – vor dem Beginn des Blätterfalls – ein Teichnetz aufzuspannen.
Welche Maschenweite kommt da in Frage? Dies hängt ganz entscheidend von den Baumarten ab. Die Blätter von Buchen, Eichen, Kastanie, Hasel, Kirschen, Apfel u.ä. werden von grobmaschigen Netzen – mit maximal 15 mm Maschenweite – größtenteils zurück gehalten. Laub von Birke, Weißdorn, Vogelbeere, Esche u.ä. und die Nadeln der Lärche fallen meist durch grobmaschige Teichnetze und landen im Wasser. Hier hilft nur ein engmaschiges Teichnetz mit ca. 3 mm kleinen Maschen weiter!
Neben der Größe der Blätter, sind auch die Blüten, Fruchtstände, Samen und die reifen Früche der Gehölze ein Kriterium für die Ausführung des Teichnetzes. Insbesondere alle Arten von Weide (Salix), Obstbäume und Birken können ab der Blütezeit Unmengen an Blütenblättchen, unreifen Früchtchen etc. abwerfen. Die organische Fracht und damit der Nährstoffeintrag in ein Gewässer kann erheblich sein. Nur ein feinmaschiges Netz ist in der Lage, dieses ganze „Gerissel“ aus dem Gewässer fern zu halten.

Unsere Teichnetze im Praxistest

Seit 2009 decken wir die Becken, in denen Wasserpflanzen stehen, ab dem Spätsommer mit unserem hellen feinmaschigen und grobmaschigen grünen Laubschutznetzen ab. Der Umgang mit den Abdeckungen ist nicht gerade pfleglich, da häufig noch Pflanzen gebraucht werden und die Netze jedes mal unter Zeitdruck hochgenommen und neu gespannt werden. Zugentlastungen kommen nicht zum Einsatz (was rückblickend ein Fehler war), denn das Handling wäre einfacher und weit gedehnte Maschen am Rand vermeidbar gewesen.
Was das feinmaschige Gewebe nicht verträgt, sind abgeschnittene, verholzte und spitze Pflanzenstengel. Blutweiderich (Lythrum salicaria) ist so ein Kandidat – man merkt schon beim Spannen des Teichnetzes, dass die widerspenstigen Stengelreste und das feine Gewebe keine gute Kombination sind. In solchen Bereich kann es dann zu Beschädigungen am engmaschigen Laubschutz kommen. Seitdem wir den Blutweiderich bodennah abschneiden ist das Problem gelöst.
Manchen Teichfreund stört die Farbe des hellen Gewebes. Durch Staub und feinen Schmutz wird das Teichabdecknetz nach wenigen Wochen eher gräulich und wenige auffällig. In drei Jahren sind die Abdeckungen auch den Winter über bis hin zum Februar draußen geblieben. Frost, Schnee und Eis haben ihnen nicht geschadet. In der langjährigen Praxis haben sich das feinmaschige und grobmasche Teichnetz als äußerst robust und haltbar erwiesen. Wir sind optimistisch, auf mindestens 10 Jahre herbstliche Einsatzzeit zu kommen.

Material und Qualität

Bei jedem Abdecknetz finden Sie in der Detailansicht einen Flächenrechner. Dort können Sie die individuellen Wunschmaße - in ganzen Metern - eingeben. Lediglich die Breite ist in verschiedenen Maßen vorgegeben. Falls gewünscht, können die Netze zu Hause weiter in Form geschnitten werden - beispielsweise für einen runden Pool. An den Schnittkanten bilden sich KEINE Laufmaschen und das Gewebe reißt auch NICHT weiter ein.

 Teichnetz feinmaschig hell feinmaschig grün grobmaschig grün
 Maschenweite ca.: 3 mm 3 mm 15 mm
 Gewicht: 38 g 45 g 38 g
 Farbe: hell / durchscheinend dunkelgrün dunkelgrün
 UV-stabilisiert ja ja ja
 fest verwebt: ja ja ja
 reißfest: ja ja ja
 verrottungsfest: ja ja ja
 farbecht: ja ja ja
 Rollenbreite (m): 4 / 6 / 8 / 10 / 12 / 14 6 / 8 / 12 8 / 12

 

Wie wird ein Teichnetz richtig angebracht?

Gelegentlich ließt man die "Empfehlung", das Netz einfach auf das Wasser zu legen. Dort geht es größtenteils unter bzw. wird durch das einfallende Laub unter Wasser gedrückt. Lohnt sich der "Fang", wird das Netz mit dem darauf liegenden Laub - ähnlich wie auf einem Fischkutter - eingeholt und ausgeleert. Diese Vorgehensweise ist absoluter Murks! Molche, Wasserkäfer, Rückenschwimmer, Lungenschnecken, Frösche und gelegentlich Fische sowie weitere Teichbewohner, die zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen müssen, ertrinken elendig unter der Abdeckung. Blätter von Seerosen und anderen Schwimmblattpflanzen werden ebenfalls unter Wasser gedrückt, wo sie schnell faulen. Auch setzen viele Blätter schon nach wenigen Stunden im Wasser Nährstoffe frei.
Effektiven Laubschutz ist nur mit einem gespannten Teichnetz möglich. Ideal ist es, wenn es so befestigt wird, dass die Blätter zu den Rändern abrutschen können. Sammelt sich viel Laub in einer Mulde, belastet es die Konstruktion. Regen und Sturm verschärfen die Situation weiter. Bei Gartenteichen ist es häufig möglich, den Laubschutz (an einer Seite) über die Ufervegetation zu spannen und zum gegenüber liegenden Ufer abfallen zu lassen. Stege, Trockenmauern und Geländer am Ufer sind natürlich willkommene Hilfskonstruktionen zum Spannen.
Schwimmkörper können bei größeren Teichen helfen, die Abdeckung über Wasser zu halten. Dazu eignen sich z.B. leere Kanister oder Styroporblöcke. Besonders Schwimmreifen haben sich bewährt. Die abgerundeten Reifen haben keine Ecken und Kanten, an dennen sich das Teichnetz durchscheuern kann. Die Schwimmstützen können untereinander und zu den Ufern hin mit festen Schnüren verbunden werden. So entsteht ein „Spinnennetz“, über das der Laubschutz gezogen werden kann. Hohe zeltartige Konstruktionen sind ungünstig, denn in Kombination mit einem feinmaschigen Teichnetz sind sie anfällig bei Herbststürmen! An windexponierten Stellen und bei großen feinmaschigen Netzen empfehlen wir immer, Zugentlastungen in Kombination mit den dazugehörigen Stahlhaken zu verwenden. Der Netzanker fixiert die Abdeckung am Boden und die Zuglast wird durch den Clipp von einer Masche auf eine größere Fläche verteilt. So wird die Lebensdauer des Netzes verlängert. Auf Terrassen, Stegen und Wegen können flache Steinplatten die Aufgabe der Netzanker übernehmen. Ein nasses Teichnetz mit Laub kann schwer werden. Dauerhafte richtige Spannung in der Konstruktion verschaffen ausreichend viele Befestigungspunkte am Boden. Unter ungünstigen Bedingungen kann schon mal alle 50 cm ein Netzanker notwendig werden.



Lassen Sie Ihr Netz nicht zu lange draußen. Spätestens vor dem ersten Schneefall oder Dauerfrost sollte es abgebaut werden. Sie sind für den ständigen Kontakt mit Wasser geeignet, allerdings sind sie nicht für schwere Schneelasten ausgelegt. Und ist es erst einmal im Teich festgefroren, kann es nicht mehr beliebig entfernt werden.

Weiterführende Informationen:

  • Teiche im Winter
    Wie überwintern Tiere und Pflanzen? - Gartenteiche winterfest machen - Eisfreihalter und Teichheizer