Teichpflanzen Ratgeber

Dr. rer. nat. Bernd Teichmann  |  15.11.2018  |  aktualisiert 30.01.2020


Inhaltsverzeichnis

  1. Teichpflanzen – nach dem Vorbild der Natur
  2. Vorüberlegungen & Pflanzplan
  3. Uferzone
  4. Sumpfzone
  5. Flachwasserzone
  6. Unterwasserpflanzen
  7. Schwimmpflanzen
  8. Seerosen
  9. Das richtige Bodensubstrat

Teichpflanzen Ratgeber: Welche Teichpflanzen sind für welche Wassertiefen geeignet?

1. Teichpflanzen – Vegetationszonen nach dem Vorbild der Natur

Natürliche stehende Gewässer in der freien Landschaft zeigen in der Regel eine typische Anordnung der Vegetation. Naturfreunde kennen das markante Schilfröhricht, eine Schwimmblattzone mit Seekanne und Glänzendem Laichkraut oder den Bereich der Seerosen, weit vom Ufer entfernt. Jede dieser Vegetationszonen ist an eine gewisse Wassertiefe gebunden. Wassertemperatur, -schichtung, Wellengang, Lichtverhältnisse etc. unterscheiden sich entsprechend und bieten den Teichpflanzen unterschiedliche Umwelt- und Wachstumsbedingungen.

In der Zeichnung sind die Zonen durch abgesetzte Terrassen deutlich von einander abgegrenzt. In der freien Natur sind die Übergänge – je nach Bodenneigung - fließender. Die natürliche Abfolge der Vegetationszonen mit den charakteristischen Teichpflanzen, ist am heimischen Gartenteich oder Schwimmteich nicht zwingend. Vor allem aus Platzgründen, kann eine Zone fehlen oder nur in einem begrenzten Bereich am Gewässer angelegt werden. Je besser die gewählte Bepflanzung an diese Bedingungen angepasst ist, um so besser wird sie wachsen und gedeihen. Bei uns finden Sie fachmännisch zusammen gestelle Teichpflanzen Sortimente für alle Zonen am Gewässer, sowie speziell zur Bekämpfung von Algen.

2. Vorüberlegungen und Pflanzplan

Die Auswahl und Anzahl der Teichpflanzen für einem Garten-, Fisch- oder Schwimmteich hat entscheidend Einfluss darauf, wie die Anlage atmosphärisch wirkt und ob sich ein biologisches Gleichgewicht einstellt. Es lohnt sich, vorab einige Informationen über die Bepflanzung zu sammeln und einen Pflanzplan zu erstellen.

Einheimische Teichpflanzen

Sie sind perfekt an das hiesige Klima angepasst und entsprechend winterhart. Zudem dienen sie vielen heimischen Insekten und Vögeln als Nahrungsquelle. Es kommt eine Vielzahl einheimischer Arten für Gartenteiche in Frage. Kombiniert man sie nach dem Vorbild der Natur ist sichergestellt, dass sie zusammen harmonieren. Daher empfehlen wir, möglichst den Großteil mit Arten aus heimischen Gefilden zu bepflanzen. Mit einigen gebietsfremden Teichpflanzen, wie z. B. Sumpfaster (Aster puniceus), Blauer Lobelie (Lobelia sessilifolia), Amerikanischer Schwertlilie (Iris versicolor), Goldkeule (Oronthium aquaticum), Lotosblume (Nelumbo lutea) oder Hechtkraut (Pontederia cordata) kann man zusätzlich markante Akzente setzen. Vertreter aus Nordamerika bringen auch die notwendige Winterhärte mit.

Pflanzung als Gruppen

Viele Sumpf- und Wasserpflanzen wachsen am natürlichen Standort in mehr oder weniger großen Beständen. Als Gruppe aus 3 – 6 Exemplaren zusammen gepflanzt, kommen Teichpflanzen deutlich besser zur Geltung, auch wirkt die gesamte Anlage ruhiger und harmonischer. Große Solitärstauden sind dazu die perfekte Ergänzung.

Auf Kontraste achten

Ob im Staudenbeet oder Gartenteich: Unterschiedliche Blattformen, -größen und -farben schaffen Abwechselung und Kontraste. Gerade das Laub, das die Pflanze die gesamte Vegetationsperiode über zeigt, ist dafür ideal.
Blüten sind dafür auch geeignet, aber die Blühzeit vieler Teichpflanzen ist vergleichsweise kurz. Frühjahrsblüher wie Sumpfdotterblume, Sumpfvergissmeinnicht oder Scharbockskraut können die Saison am feuchten Ufer eröffnen. Eine der ersten zuverlässig blühenden Seerosen ist „Hever White“, die ab Mai ihre weißen Blüten zeigt. Den Sommer über blühende Arten zu finden, ist nicht die Schwierigkeit. Mit der Sorte „Colorado“ ist die Wahrscheinlichkeit groß, auch im Oktober noch blühende Seerosen im Gartenteich zu erleben. Die Sumpfaster aus Nordamerika blüht ebenfalls bis in den Herbst hinein.

Ein Pflanzplan hilft

Grundlage ist eine Skizze, die die Aufsicht auf das Gewässer zeigt und in der alle Tiefenzonen eingezeichnet sind. Glücklich kann sich derjenige schätzen, der gerade den Teich plant oder neu angelegt hat. Dann sind die Tiefenzonen alle bekannt und müssen nicht vor Ort ausgemessen werden.
„Wie viele Teichpflanzen brauche ich denn?“ Diese Frage hören wir öfter, und leider kann sie nicht pauschal beantwortet werden. Arten, die wüchsig sind und sich schnell ausbreiten, können mit weniger Exemplaren gesetzt werden als horstig wachsende. Als Richtwert empfehlen wir, mindestens 5 Exemplare je m². Eine solche Pflanzung ist anfangs noch recht lückig und bietet ausreichend Platz für die Entwicklung. Bis die Vegetation dicht geschlossen ist, vergehen meist 2 – 3 Jahre. Dabei ist es wichtig, langsam wachsenden Teichpflanzen vor ihren wüchsigen Nachbarn zu schützen.

3. Uferzone

Ein botanisch sehr interessanter Bereich, der – eigentlich - durch seine ständige (wenn auch geringe) Bodenfeuchte gekennzeichnet ist. Warum „eigentlich“? Die meisten Gartenteiche sind mit Teichfolien gebaut und enden an der Kapillarsperre. Diese verhindert, dass Wasser aus dem Teich in das benachbarte Erdreich sickert. Bei künstlich angelegten Gewässern ist die Uferzone daher meist nicht ausgebildet. Lediglich im Bereich des Überlaufes wachsen feuchtigkeitsliebende Arten zufriedenstellend. Es gibt allerdings einige Teichpflanzen, die auch mit trockenen Böden zurecht kommen und sich als Uferbepflanzung eignen. In Kombination mit klassischen Gartenstauden empfehle ich:

  • Blutweiderich (Lythrum salicaria), als Solitärpflanze oder kleine Gruppe für den Hintergrund, denn ältere Exemplare können bis zu 1,5 m hoch werden. Der Blutweidrich wächst straff aufrecht, benötigt wenig Platz, blüht bis in den Spätsommer und ist eine reiche Nektarquelle für Biene, Hummeln und Falter.
  • Der Wasserdost (Eupatorium cannabium) ist ebenfalls eine größere Teichpflanze mit horstigem Wuchs. Sein Laub ist kräftiger als das vom Blutweiderich, und insgesamt wirkt er etwas buschiger. Insbesondere Schmetterlinge schätzen die Blüten, die bis in den Oktober erscheinen. 
  • Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) für vollsonnige Uferbereiche – die charakteristischen Blätter erreichen eine Länge von ca. 40 cm, mit Blütenstand ist die Pflanze maximal 60 cm hoch. Die Wieseniris bildet mit ihrem langsam kriechenden Rhizom im Laufe der Zeit Gruppen. Die hochstehenden, zahlreichen kräftig dunkelblauen Blüten machen diese Wildstaude zu einem ganz besonderen Hingucker. 
  • Das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) ist ein klassischer Bodendecker, der ausgesprochen anpassungsfähig ist. Es wächst vom trockenen Steingarten bis hin in das Flachwasser und deckt mit seinen langen Ranken sichtbare Folienränder gut ab. 
  • Bachnelkenwurz (Geum rivale) ist eine heimische Teichpflanze für Ufer und Wiesen. Mit Blütenstand kann er bis etwa 30 cm hoch werden. Der Bachnelkenwurz bevorzugt feuchte, kühle Standorte und kommt, wie der Name sagt, auch gerne an Bachläufen vor. Der optimale Platz ist im Halbschatten, dort bildet die Staude, im Frühjahr und Sommer an langen Blütenstengeln, zarte gelborange Blüten. Sehr zu empfehlen - auch für kleine Gewässer und dauerfeuchte Stellen im Garten.

4. Teichpflanzen für die Sumpfzone

Mit der Sumpfzone beginnt der eigentliche Teich. Sie liegt am Rand des Gewässers und ist mit Teichfolie abgedichtet. Die Abgrenzung zur Uferzone bildet die Kapillarsperre. Der Boden in der Sumpfzone ist immer nass, kann aber von Zeit zu Zeit überflutet werden. Ein solcher Standort ist für viele Teichpflanzen attraktiv und bietet auch Arten vom Ufer oder aus dem Flachwasser Lebensraum. Viele Sumpfpflanzen schätzen nährstoffreichen Boden - erst dann können sie richtig wachsen und blühen. Damit aus dem Boden keine Nährstoffe in das Teichwasser gelangen – denn die fördern Algenwachstum - grenzt ein Wall die sumpfige Zone vom Flachwasser ab. Liegt auf dem Wall eine Ufermatte, kann Wasser aus dem Teich in die Sumpf gelangen und den Boden nass halten. Der Wasserstand auf beiden Seiten des Walls ist also immer gleich. Es ist natürlich auch möglich, ein reines Sumpfbeet anzulegen, wenn z.B. der Platz für einen Teich fehlt. Empfehlenswerte Teichpflanzen für diese Zone sind z.B.:

  • Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris), als eine der wenigen Vertreter der Frühjahrsblüher am Teich. Sie wächst an sonnigen bis halbschattigen Plätzen und ist wegen der schönen goldgelben Blüten sehr beliebt. Die Blüten der Wildart bieten vielen Insekten erste Nahrung im Jahr. Es gibt einige Zuchtformen der Sumpfdotterblume, wobei die Sorten mit gefüllten Blüten für Insekten wertlos sind. Caltha palustris wächst horstig und wirkt in einer kleinen Gruppe besonders schön. Im Grunde ein Muss für jeden Gartenteich.
  • Bachbunge (Veronica beccabunga): Ein heimischer Bodendecker, der mit langen Ausläufern über die Ufermatte bis in das Flachwasser hinein wächst. Diese Teichpflanze wurzelt nicht sonderlich intensiv und kann bei Bedarf problemlos zurück genommen werden. Reine Kiesflächen werden ebenfalls bewachsen und fließendes Wasser bestens vertragen. Die Bachbunge blüht von Mai bis September hellblau. 
  • Der Sumpffarn (Thelypteris palustris) ist ein Kandidat für schattige bis halbschattige Bereiche. Die langen feinfiedrigen Blätter werden selten höher als 50 cm. Als Farn bildet er keine farbigen Blüten aus. An geeigneten Stellen mit humosen, nährstoffreichen Böden ist er wüchsig und breitet sich über Rhizome aus.  

5. Teichpflanzen für die Flachwasserzone

In der Flachwasserzone liegt die Wassertiefe zwischen 5 und 20 cm beträgt. Dort gedeihen viele Röhrichtarten, aber auch Unterwasserpflanzen und kleine Seerosensorten. Bestens angepasst an Wasserschwankungen in dieser Tiefe, sind zum Beispiel:

  • Die gelbblühende Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus) verträgt Wassertiefen bis zu 20 cm. An nährstoffreichen Gewässern erreichen die Pflanzen eine Höhe von bis zu einem Meter. Schwerer lehmiger Boden wird von dieser Iris besonders geschätzt, und mit ihrem kräftigen Wurzeln ist sie eine geschätzte Wasser-Reinigungspflanze. Mit ihrem langsam kriechenden Rhizom entstehen über Jahre dichte Gruppen.
  • Herrliche rosa Blüten zeigt die Schwanenblume (Butomus umbellatus). Sie kann bis 120 cm hoch werden, wirkt durch den schlanken lockeren Wuchs aber grazil. Butomus ist ein Starkzehrer, der auf ausreichende Nährstoffe im Boden angewiesen ist. Langsam fließendes Wasser und schwankende Wasserstände werden von der Blumenbinse gut vertragen. Als heimische Teichpflanze ist sie am Gartenteich winterhart.
  • Es schaut aus, wie ein kleiner Wald aus Tannen, der sich über die Wasseroberfläche erhebt. Das ist der Tannenwedel (Hippuris vulgaris), ein Klassiker für den Gartenteich. Diese markante heimische Art wächst zwischen 5 und 30 cm Wassertiefe. Sie schätzt eher nährstoffreichen Boden, kommt aber auch mit feinem Kies zurecht.
  • Ein weiterer Kandidat aus der eimischen Flora ist der Gewöhnliche Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica). Wächst er am Ufer kann es passieren, dass sich Nacktschnecken an den Blättern vergreifen und sie komplett abfressen. Daher besser in das Flachwasser pflanzen, wo er bei tieferem Wasserstand auch Schwimmblätter ausbildet. Wasserschnecken interessieren sich nicht für den Froschlöffel.

6. Unterwasserpflanzen im Teich

Sie sind vom Ufer aus nicht immer zu sehen, erfüllen aber wichtige Funktionen in jedem Gewässer. Unter Wasser wachsende Teichpflanzen nehmen über ihre gesamte Oberfläche Nährstoffe, direkt aus dem Wasser, auf und erschweren Algen das Wachstum. Unterwasserpflanzen bieten die Möglichkeit, Algen natürlich biologisch zu bekämpfen. Hornkraut, Wasserpest u.a. sind Nahrungskonkurrenten der Algen und in der Lage, diese regelrecht auszuhungern. So bekämpfen diese Teichpflanzen dauerhaft die Ursachen der Algenprobleme und nicht nur die Folgen! Gleichzeitig produzieren diese Wasserpflanzen, den für Fische und viele Lebewesen im Teich, wichtigen Sauerstoff. Sie stellen dabei sehr unterschiedliche Ansprüche an die Wasserqualität. Beliebte Unterwasserpflanzen für Gartenteiche sind zum Beispiel folgende Arten:

  • In flachen, nährstoffreichen Gewässern wächst der Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis). Im kalkarmen, sauberen Wasser fühlt er sich besonders wohl. Dann können seine Triebe bis zu 150 cm lang werden. So kann eine dichte Schwimmpflanzendecke entstehen, die positiven Einfluss auf die Wasserreinigung hat. Der Wasserhahnenfuß ist eine winterharte einheimische Teichpflanze.
  • Das Hornkraut (Ceratophyllum demersum) stellt weniger Ansprüche an die Wasserqualität. Es wächst auch in nährstoffreichen Teichen sehr gut. Das Hornkraut treibt meist frei im Wasser, ist anpassungsfähig und gerade im Sommer schnellwüchsig - eine Art, die in keinem Gartenteich fehlen sollte.
  • Die Gattung Tausendblatt (Myriophyllum) ist sehr artenreich - insbesondere in den tropischen und subtropischen Regionen. Entsprechend findet man diese Pflanzen auch oft in Warmwasser Aquarien. Einige dieser tropischen Unterwasserpflanzen wachsen auch ganzjährig im heimischen Gartenteich und können sich so vermehren, dass sie als inversive Arten gelten und der Handel mit ihnen inzwischen EU-weit verboten ist. Das einheimische Ährige Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) ist für alle Teich absolut empfehlenswert und eine gute Wasser-Reinigungspflanze.
  • Durchwachsenes Laichkraut (Potamogeton perfoliatus) ist ebenfalls recht anpassungsfähig und wüchsig. Diese heimische Teichpflanze ist eher für größere Gartenteiche geeignet, denn die lang flutenden Triebe erreichen schnell bis zu 2 m Länge. Viele Fischarten laichen an dieser Unterwasserpflanze ab - daher auch der Name „Laichkraut“. Langsam fließendes, nährstoffreiches Wasser wird besonders geschätzt, daher ist Potamogeton perfoliatus für Pflanzenfilter bestens geeignet.

7. Schwimmpflanzen

Unter den Schwimmpflanzen gibt es einige Arten, die im Sommer schnell große Bestände aufbauen können. Diese ziehen nicht nur große Mengen Nährstoffe aus dem Wasser, sondern beschatten es auch. Dann steigt die Wassertemperatur nicht so schnell an und darum ist der Sauerstoffgehalt im Wasser ist höher. Im Gartenteich sind leider Wasserhyazinthe, Muschelblume und Wassermimose nicht winterhart und müssen im Spätsommer aus dem Teich entfernt werden. Mit etwas Glück und Grünem Daumen gelingt manchmal die Überwinterung dieser tropischen Teichpflanzen im Haus oder Wintergarten. Als einheimische Arten bieten sich an:

  • Die Krebsschere (Stratiotes aloides) treibt frei im tiefern Wasser, im flachen Wasser wächst sie mit einer dünnen Wurzel in den Boden. Im Sommer kann ein Großteil der Pflanze über die Wasseroberfläche ragen. In Teichen mit günstigen Bedingungen, kann die Krebsschere im Laufe der Zeit dichte Bestände bilden.
  • Der Schwimmfarn (Salvia natans) ist eine seltene heimische Teichpflanze. Nährstoffreiche, warme und windgeschützte Teiche sind ideal für den Schwimmfarn. Im Sommer kann er im Gartenteich eine dichte geschlossene Schwimmpflanzendecke bilden - das schätzen Algen überhaupt nicht. Durch Abfischen lässt sich diese Wasserpflanze einfach reduzieren.

8. Seerosen

Ohne Zweifel zählt die „Königin des Gartenteichs“ zu den beliebtesten und attraktivsten Wasserpflanzen. Mit Nymphaea alba und N. candida sind nur zwei Arten in Deutschland heimisch. Das Angebot an Züchtungen hingegen ist groß und umfasst mehrere hundert Sorten. Neben den klassisch weiß blühenden Seerosen gibt es einige mit gelber Blüte. Die rote Farbe ist besonders variantenreich vertreten und reicht von einem Hauch Rosa bis hin zu einem tiefen Dunkelrot – ja fast Schwarz bei N. „Almost Black“. Wie alle anderen Teichpflanzen auch, benötigt jede Seerosensorte eine bestimmte Wassertiefe. In unserer Zeichnung ist die Seerose „klassisch“ im Tiefenbereich positioniert. Allerdings gibt es für das Flachwasser ebenfalls viele geeignete Sorten. Tendenziell kann man sagen: Je tiefer eine Seerose stehen kann, desto wüchsiger ist sie. Das Wuchsverhalten ist gerade im Gartenteich ein wichtiges Kriterium für die Auswahl geeigneter Sorten. Denn maximal die Hälfte der Wasseroberfläche sollte von Seerosenblättern und Schwimmpflanzen bedeckt sein. Dann ist ausreichend Gasaustausch zwischen Wasser und Atmosphäre gewährleistet und es kommt noch Licht zu den Unterwasserpflanzen. Unser Tipp für einige mittelstark wachsende Sorten:

  • Nymphaea „Froebeli“ blüht auch im Halbschatten und bei kühleren Temperaturen. In Wassertiefen zwischen 30 - 60 cm zeigt sie zuverlässig leuchtend rote Blüten. Gilt als eine der besten kleinen  Seerosenzüchtungen für Gartenteiche.
  • Für die Seerose „Perry's Baby Red“ reichen 30 – 50 cm Wassertiefe, somit ist diese Teichpflanze auch für Kübel geeignet. Die kleinen dunkelroten kugeligen Blüten haben maximal 8 cm Durchmesser. Ein Gartenteich in vollsonniger Lage ist wichtig.
  • Nymphaea „Joey Tomocik“ wächst zwischen 30 – 60 cm Wassertiefe und blüht leuchtend gelb. Sie ist einen neue robuste Züchtung, die an sonnigen Plätzen sehr blütenreich ist.

9. Das richtige Bodensubstrat

Viele Teichpflanzen wachsen am natürlichen Standort auf nährstoffreichem, schlammigen Untergrund. In Gartenteich hingegen ist man bemüht, größere Schlammablagerungen zu vermeiden. Aus diesen gehen Nährstoffe in das Wasser über und fördern Algenwachstum. Zudem kann Schlamm anfangen zu faulen, wodurch giftige Gase in das Wasser übergehen und Sauerstoff wird beim mikrobiellen Abbau verbraucht.  
Lehmhaltiger Sand hat sich in der Praxis als Boden für die meisten Teichpflanzen bewährt. Entweder wird er direkt auf den Pflanzterrassen ausgebracht, oder in spezielle Pflanzkörbe oder -tüten gefüllt. Eine Schicht aus (gewaschenem) Quarzsand kann verhindern, dass weniger Nährstoffe in das Wasser übergehen – diese zusätzliche Abdeckung ist aber nicht unbedingt erforderlich. Starkzehrer unter den Teichpflanzen – wie Schwanenblume, Hechtkraut, Froschlöffel, Iris u.ä. - wachsen und blühen erst richtig, wenn sie ausreichend nährstoffreichen Boden zur Verfügung haben, um ein kräftiges Wurzelwerk auszubilden. Ganz besonders gilt das für das Pflanzen von Seerosen und die noch anspruchsvolleren Lotosblumen.